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"AlixPartners Automotive-Electrification-Index Q4/2019 und Gesamtüberblick 2019": Verlangsamung nach E-Dauerwachstum in China – europäischer Markt wacht auf

München (ots) – Gesamtüberblick 2019: – Erstmals unterjähriger Einbruch bei Elektrifizierung des chinesischen Automobilmarktes erkennbar – In Europa nahezu Verdopplung der elektrischen Reichweite innerhalb eines Jahres – Anstieg um 61% der weltweit verkauften E-Reichweite im Vergleich zu 2018 auf knapp 670 Mio. Kilometer – Globaler Marktanteil von E-Autos erhöhte sich insgesamt nur leicht von 2,2% (2018) auf 2,5% (2019)
Q4/2019: – Durchschnittsreichweite von E-Autos bei 296 Kilometern – Anstieg von 506.553 (Q3/2019) auf 623.600 verkaufte Einheiten (Q4/2019) – Tesla führt Ranking souverän an und stellt knapp ein Drittel (31,4%) der weltweit verkauften E-Reichweite
Nach der E-Auto-Euphorie im Jahr 2018 weisen die Werte für 2019 auf Ermüdungserscheinungen hin: Der Anteil von E-Autos am weltweiten Gesamtmarkt stieg lediglich von 2,2% (2018) auf 2,5% (2019) an. Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklung bei einem Blick auf die unterschiedlichen Regionen. China galt bisher als Treiber der Elektrifizierung, 2019 waren hier jedoch erste Anzeichen der Verlangsamung zu erkennen. Zwar stieg die elektrische Reichweite um 64%, allerdings liegt dieser Wert deutlich unter der jährlichen Wachstumsrate (2013-2019) von 113%. Auch in den USA bleiben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück: Mit 20% war die Steigerung deutlich niedriger als in den Jahren 2013 bis 2019 (48%).
Während europäische Hersteller im Vergleich zu chinesischen oder nordamerikanischen Wettbewerbern lange Zeit Nachholbedarf hatten, steigt nun die Reichweite deutlich. Innerhalb eines Jahres (2018/2019) erhöhte sich der gleiche Wert in Europa mit 110% signifikant und lag damit sogar über dem weltweiten Durchschnittswert von 61% (von 416 Mio. Kilometern auf knapp 670 Mio. Kilometer). Europa lieferte einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der globalen elektrischen Reichweite für das Gesamtjahr 2019. Grund dafür war auch die technologische Entwicklung der Fahrzeuge selbst sowie der steigende Anteil an batteriebetriebenen Fahrzeugen im Gegensatz zu Plug-in-Hybriden. Die durchschnittliche Reichweite der verfügbaren E-Autos erhöhte sich deutlich: Ende 2018 lag diese noch bei 221 Kilometern, Ende vergangenen Jahres kamen E-Auto-Fahrer mit einer Batterieladung rund 296 Kilometer weit.
So fasst der aktuelle AlixPartners Automotive-Electrification-Index das Gesamtjahr 2019 zusammen. In der Studie ermittelt das global tätige Beratungsunternehmen quartalsweise die elektrische Reichweite, also die Summe der Reichweite aller verkauften E-Autos nach Ländern und Autoherstellern.
„Alternative Antriebsmodelle sind nicht aufzuhalten. Es zeichnet sich jedoch bereits ab, dass Lieferengpässe bei Kernkomponenten und Anlaufverzögerungen aufgrund technischer Komplexität das Wachstum der Elektrifizierung ausbremsen. Für eine positive Entwicklung in naher Zukunft muss zudem betont werden, dass wesentliche Einflussfaktoren wie die Verfügbarkeit öffentlicher und privater Ladestationen sowie die Standardisierung der Ladeinfrastruktur und Abrechnung überfällig sind. Einen positiven Effekt versprechen wir uns darüber hinaus von den Fördergeldern für Elektrofahrzeuge“, so Dr. Elmar Kades, Head of Automotive & Industrials und Managing Director bei AlixPartners sowie einer der Initiatoren des Automotive-Electrification-Index.
Im Fokus: die Entwicklung Q4/2019
Zur besseren Einordnung der Jahresentwicklung geben die Studienautoren von AlixPartners weitere Einblicke in die Analyse des vierten Quartals 2019. Nach einem signifikanten Rückgang im dritten Quartal stieg der globale Elektrifizierungsindex bis Ende des Jahres um 20% an und lag damit auf dem Niveau von Q2/2019. Im direkten Quartalsvergleich erhöhte sich die elektrische Reichweite von 155 Mio. Kilometern (Q3) auf 185 Mio. Kilometer (Q4). Das entspricht einer leichten Steigerung des E-Auto-Marktanteils von 2,5% auf 2,7%. Die Durchschnittsreichweite pro E-Auto blieb relativ stabil bei 296 Kilometer. Die Verkaufszahl der Stromer lag bei rund 623.600 Einheiten.
Verlangsamung am chinesischen und nordamerikanischen Markt
In Q4 waren nach wie vor die Auswirkungen der geänderten Förderpolitik in China spürbar, die in Q3 zu einem deutlichen Rückgang der E-Reichweiten geführt hatten. Höhere Investitionen in Car Sharing und Car Pooling in China konnten diese Entwicklung in Q4 teilweise auffangen. Ein deutlich geringeres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr wurde mit -14% für die USA verzeichnet (Q4/2018-Q4/2019). Im Gegensatz dazu konnte Europa den bisherigen Wachstumskurs fortsetzen. Quartalsweise stieg die elektrische Reichweite um 20% aufgrund der guten Verkaufszahlen von Teslas Model 3 und Audis e-tron. Auf Zwölfmonatsbasis übertraf Europa damit alle anderen Regionen.
E-Reichweitenranking nach Ländern: China mit den meisten Kilometern
Aufgrund des fortgeschrittenen Elektrifizierungsgrades und der Größe des Landes konnte China in Q4/2019 Platz eins des weltweiten E-Reichweitenrankings (91 Mio. Kilometer) für sich beanspruchen. Auf Platz zwei folgen mit deutlichem Abstand die USA mit 17% (31 Mio. Kilometer). Die Niederlande verdrängen Norwegen aus den Top 3 und schneiden mit einem Reichweitenanstieg von 15 Mio. Kilometern sehr gut ab (8% der globalen Reichweite). Deutschland schaffte es in Q4/2019 mit einer Reichweite von knapp sechs Mio. E-Kilometern (3,2% der globalen Reichweite) wieder in die Top 5.
E-Reichweitenranking nach Herstellern
Bezogen auf die weltweit verkaufte elektrische Reichweite konnte Tesla Platz eins verteidigen und in Q4/2019 knapp ein Drittel (31,4%) für sich beanspruchen. Auf Platz zwei liegt weit abgeschlagen mit 7,4% der chinesische Hersteller BAIC vor Renault-Nissan-Mitsubishi mit 6,5% auf Platz drei. Den größten Sprung machte Volkswagen von Platz 13 in Q4/2018 auf Platz fünf in Q4/2019 und einer verkauften elektrischen Reichweite von 5,8%. Gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres hat sich diese für Volkswagen am stärksten (+203%) verbessert, gefolgt von Tesla (+49%).
„Das Ranking verdeutlicht: Es kommt Bewegung in den Markt. Aber es zeigt auch, dass die Entwicklung verhältnismäßig langsam voranschreitet und Tesla seine Vormachtstellung nicht einfach verlieren wird. 2020 geraten OEMs noch weiter unter Druck. Durch die neue Gesetzgebung und den damit einhergehenden begrenzten CO2-Ausstoß von Neuwagen ab 2021 drohen hohe Strafzahlungen. Eine potentielle Milliardenbelastung kann fatale Folgen für die Unternehmen haben. Schließlich addieren sich diese Kosten zu den Investitionen in neue Technologien hinzu“, so Dr. Hannes Weckmann, Director bei AlixPartners und Co-Autor der Studie.
E-Reichweitenranking nach Automodellen
In Q4/2019 konnte Tesla im Ranking der bestverkauften E-Automodelle Platz eins mit seinem Model 3 verteidigen. Platz zwei und drei musste Tesla allerdings abtreten (Q4/2018: Model S auf Platz zwei und Model X auf Platz drei). An zweiter Stelle stand in Q4/2019 die Elektroauto-Tochter BJEV des chinesischen Herstellers BAIC mit den kompakten Limousinen EU260 und EU300 (5,6% der elektrischen Reichweite). Auf Platz drei lag GAC Trumpchis Modell Aion S (4,6%). Nissan behauptete mit dem Modell Leaf (3,2%) Platz vier. Mit dem elektrischen SUV Audi e-tron Quattro landete das erste deutsche Modell auf Platz sieben (2,5%), BMW verbesserte sich mit dem i3 (2,0%) von Platz zwölf auf Platz zehn.
„Ziel muss es sein, dass Autofahren klimaneutral wird. Das bedeutet weitere Investitionen in technologische Entwicklungen: Batterien mit höherer Leistungsdichte, mehr wasserstoffbetriebene Fahrzeuge und auch optimierte Verbrenner, eventuell mit synthetischen Kraftstoffen. In 30 Jahren werden zwei von drei Autos auf der Straße elektrisch oder mit Wasserstoff fahren. Hersteller, die den Wandel aktiv gestalten, werden als Gewinner hervorgehen. Es ist heute bereits deutlich, dass es nicht alle Autobauer und Zulieferer schaffen werden“, resümiert Kades.
Über den AlixPartners Automotive-Electrification-Index
Der AlixPartners Automotive-Electrification-Index misst quartalsweise den Elektrifizierungsfortschritt in der globalen Automobilindustrie und ermittelt dazu die elektrische Reichweite der verkauften Fahrzeuge nach der Formel „Zahl der verkauften Elektrofahrzeuge“ * „Elektrische Reichweite ohne Unterstützung durch Verbrennungsmotor“.
In die Berechnungen des AlixPartners Automotive-Electrification-Index werden folgende Fahrzeugtypen einbezogen: batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV), Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEV) und Plug-in-Hybride (PHEV); ausgeschlossen sind Fahrzeuge mit Hybridantrieb (HEV) ohne Plug-in-Option. Die Analyse basiert ausschließlich auf öffentlich zugänglichen Daten, vor allem von IHS Markit und EV-volumes (globale Verkaufszahlen von „Light Vehicles“ und Elektrofahrzeugen). Die in den Berechnungen angesetzten elektrischen Reichweiten der Fahrzeuge beruhen auf Daten von EV-volumes sowie veröffentlichten Informationen der Automobilhersteller.
Über AlixPartners
Die global agierende Beratung AlixPartners steht für die ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Mandanten bei zeitkritischen und komplexen Transformations- und Ertragssteigerungsprogrammen. Tiefgreifende Branchenexpertise und funktionale Kompetenz sowie die Kenntnis der Hebel erfolgreicher Restrukturierungen ermöglichen es AlixPartners, den Wandel von Groß- und mittelständischen Unternehmen zielgerichtet zu begleiten.
Vom „manager magazin“ und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management & Beratung (WGMB) wurde AlixPartners 2018 als bestes Beratungsunternehmen im Bereich Restrukturierung & Transformation ausgezeichnet. Mit etwa 1.600 Mitarbeitern ist AlixPartners weltweit in mehr als 25 Büros vertreten. AlixPartners-Berater arbeiten an herausfordernden Projekten, die die Zukunft von Unternehmen maßgeblich beeinflussen, oft in kritischen Situationen, bei denen viel auf dem Spiel steht – when it really matters.
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